Endemisch
Ein sonderbar aussehender, sehr langlebiger Baum. Der Drachenbaum ist ein Relikt aus dem Tertiär, von dem man in Südfrankreich fossile Stücke gefunden hat. Das älteste und größte auf den Inseln vorhandene Exemplar ist der Drachenbaum von Icod. Da Drachenbäume keine Jahresringe bilden, ist die exakte Altersbestimmung derzeit noch nicht möglich. Der rote Pflanzensaft, das Drachenblut, gab dem Baum seinen Namen.
Als Wildpflanze ist er nicht mehr häufig und nur noch an unzugänglichen Stellen anzutreffen, z.B. bei Adeje im Barranco del Infierno. Schon die Vorfahren der Kanaren, die Guanchen, ritzten die Stämme an, um das reich austretende Drachenblut zu sammeln, zu trocknen und als Heilmittel gegen Lepra oder zur Mumifizierung der Toten zu gebrauchen. Noch heute wird der Pflanzensaft in der pharmazeutischen Industrie verwendet. Ferner eignet er sich zur Herstellung von Lack für Streichinstrumente.
Der Drachenbaum blüht ein- bis zweimal im Jahr. Die zahlreichen Früchte sind orangefarben und etwa erbsengroß. Das süße Fruchtfleisch wird von den Vögeln gefressen, die sehr harten Samenkörner keimen nach ca. 3 Wochen. Das selbstgezogene Andenken an Teneriffa stellt keine besonderen Ansprüche an die Erde, darf aber nicht nass gehalten werden und wird nach einem Jahr etwa 15 cm groß sein. Frühestens nach 10 Jahren beginnt der Drachenbaum sich zu verzweigen und bildet die charakteristischen, glieder-ähnlichen Äste mit Luftwurzeln.